Dienstag, 28. April 2020

Rudergestänge Anlenkungen II

Vor einiger Zeit schrieb ich einen Post zum Steuerknüppel und den Anlenkungen: KLICK HIER

Das Thema ist nun wieder aktuell, da wie immer kontinuierlich an mehreren Aufgaben gearbeitet wird. So auch an den Flügeln und deren Innereien. Die Anlenkung der Ruder und Klappen ist eine komplexe Installation mit Schubstangen und Umlenkhebeln. Hier grafische Auszüge aus der Ersatzteileliste Bf 109 E, welche nur die Installation "Handsteuer" (alle Funktionen, die über den Steuerknüppel bedient werden) veranschaulicht:




Man erkennt die Fülle verschiedenen Teilen, welche die Lenkung der Höhen- und Querruder über den Steuerknüppel ermöglicht. Die Bestandteile sind alle samt mit Kugel- oder Rollenlagern versehen, um möglichst spielfrei und leichtgängig bedienbar zu sein. In der Tat kann im Stand die Lenkung fast mit Daumen und Zeigefinger bewegt werden. Und dies obwohl alles quasi "um 3 Ecken" gelenkt wird.


Nachfertigung der Lenkhebel

 

Da Hegi nun auch die Technologie des Giessens zu einem wirtschaftlichen Preis in dem kleinen Giessreibetriebes zur Verfügung steht (Siehe vorhergehende Posts), ist die Herstellung dieser verwinkelten Umlenkungen gut machbar. Grundlagen der Gussformen kommen aus verschiedenen Quellen. Einerseits sind dies Originalteile, wie z.B. der "Kleiderbügel" am Fuss des Steuerknüppels. Andere Teile wurden in Eigen Energie mittels Balsaholz nach Plänen nachgebaut. Wieder andere konnten, dank guten Verbindungen, aus einem flugfähigen Projekt zur Ansicht entliehen werden.

Einige Teile sind auch wiederverwendete Originalteile, welche aus den diversen Besuchen der Teilebörse in Speyer stammen.


Hier der "Kleiderbügel" welche die Querruderanlenkung bedient. Das Original rechts und 2 Stk. Nachfertigung.

So wurde auch der Knüppelfuss (Nr 2.) aus einem Abguss neu gefertigt:



Mit Lagern versehen und zusammengebaut:






In dem Video ist die Funktion der Konstruktion zu erkennen.


Auch die Anfertigung der anderen Hebel erfolgen nach demselben Prinzip. Hier verschiedene Vorlagen, wie oben beschrieben: Originalteile und Nachfertigungen. Zur Herstellung der Prototypen wird andernorts auch auf die 3D Druck Technologie zurückgegriffen.







Nach dem Guss die unbearbeiteten Rohteile:



Diese werden nun Stück für Stück gebohrt, mit Kugellagern versehen und zusammengebaut.




Vergleich Vorlage (rechts) und Hegis Anfertigungen (links).

Einige Impressionen:









Die Kugellager werden thermisch eingebaut. Heisst die Bohrung wird mit einer Reibahle im zentelbereich kleiner als das Kugellager im Durchmesser aufbereitet. Anschliessend kommt das Gussteil in den Ofen und das Lager in den Tiefkühler. Wer sich mit Physik auskennt weis nun was passiert: Die Elemente dehnen, respektive schrumpfen. Nun passen die Stücke zusammen. Nach erreichen der Raumtemperatur sitzen die Lager bombenfest.


Nun müssen noch die Schubstangen hergestellt werden:




Die Stangen erhalten Gabelköpfe mit Gewindeansatz. So kann die Länge sauber justiert werden.



Im Video nun Funktion der Anlenkungen im eingebauten Zustand. Hier noch mit hölzernen Schubstangen als Provisorium zum Einpassen der Teile.



... Fortsetzung folgt.


Ich hoffe der Beitrag hat einige Einblicke gewährt und war interessant. Wenn dem so ist, darf auch gerne kommentiert werden.


Grüsse an alle Leser!



©Background Music Radio Switzerland

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.